Intuition geht anders

Nun bin ich ja schon eine ganze Weile auf der Suche nach meiner Intuition, nie so ganz sicher, ob ich sie nie hatte, verloren habe oder schon immer nach ihr gehandelt habe. Denn das Ding mit dieser wundervollen "Zauberkraft" ist, dass sie sich eben immer nur ganz leise äußert und gehört werden will, während ihre beiden Konkurrenten - der Verstand und die Emotion - in bestimmten Situationen ganz laut schreien. 

Ja, wie soll man bei dem Gebrüll denn herausfinden, was wirklich richtig ist?

Herausgefunden habe ich - und das Universum schickt mir von Zeit zu Zeit ganz tolle Gelegenheiten dazu - dass Intuition rein gar nichts mit Spontaneität zu tun hat. Dem ersten Impuls zu folgen, ist in aller Regel kein Bauchgefühl, sondern der millisekundenschnelle Abruf unseres Gehirns nach vergleichbaren Situationen mit einem bestimmten Ergebnis. Das macht in Momenten mit einer Tragweite, die unser Leben und das der anderen schützt, durchaus Sinn. Und es ist fatal, diesem Impuls zu folgen, wenn es darum geht, neue Projekte in seinem Leben umzusetzen. 

Ein persönliches Beispiel: nach langer und harter Arbeit erlaube ich mir endlich, groß zu denken. Und - Achtung jetzt wird's hardcore - ich erlaube mir sogar, fest daran zu glauben, dass dieses große Denken belohnt wird und erfolgreich ist. Ich halte meine Frequenz mit viel Vision und Vorfreude so dauerhaft wie möglich hoch, was mich derzeit richtig gut durch die Tage trägt. Und ja ich weiß, dauerhaft gelingt so ein Flow nie, aber für die schlechten Tage gibt es Schokolade und Rotwein. 

Und prompt kommt  die entsprechende Resonanz getreu dem Motto "wie Du in den Wald hineinrufst, schallt es zurück". Und holla, es schallt kräftig. Ich bin gesegnet mit vorzüglichsten Begegnungen auf meinen Seminaren und Ausbildungen, meine Kreativität erreicht ein wirklich tolles Level, neue Klienten und weitere Opportunities tun sich auf. Die beiden universellen Gesetze von Frequenz und Resonanz hauen also kräftig einen raus für mich. DANKE!!

Den Gesetzesteil mit der Dualiät/Polarität hab ich allerdings irgendwie verdrängt. Dass alles seine zwei Seiten hat und das Positive immer auch das Negative bedingt (und umgekehrt), weiß ein Teil meines Hirns ganz sicher. Vermutlich der Teil, der grade besoffen vor Euphorie war. 

 

Und so melden sich mitten in den Flow hinein Menschen, die mir versprechen, mit ihrer Methode den Weg in die monetäre Erleuchtung einzuschlagen. Und die sind gut! Richtig gut sogar! Ich meine das ernst. Ich habe mich am Telefon selten so wertgeschätzt gefühlt, habe selten so viel Raum bekommen, mich und meine Vision zu äußern ohne dabei unterbrochen zu werden. Das hat mich natürlich gepackt an meinem Ego. Ich finde das toll, wenn am anderen Ende der Leitung mal kein Klugschwätzer sitzt, der sowieso schon weiß, was ich sagen will und mir meine Sätze ständig vorwegnimmt. Mit absoluter Ruhe und Zuwendung hat sich mein Gesprächspartner auf mich eingelassen ..... und so erzeugt, was ich in den freudigen Nachwehen des Telefonats als Intuition bezeichnet habe. 

Die ECHTE Intuition hat zu diesem Zeitpunkt dafür gesorgt, dass ich um Bedenkzeit gebeten habe und nicht sofort dem Impuls erlegen bin, mich und mein Geld einem Angebot zu verschreiben, dass so wenig individuell ist wie ein Polyesteranzug von C&A. 

Was aus mir freudig gestrahlt hat, war mein Ego. Intuition geht anders. Und Ego und Intuition sind nicht die allerbesten Freunde. Das Ego fühlt sich von der Intuition gerne mal abgewertet und versucht, weil es halt manchmal zickig & verbiestert sein kann, dem "wahren Selbst" oder "Bauchgefühl" eins auszuwischen. Und das tut es dann auf so tückische Art, dass es sich als Intuition verkleidet, Funken versprüht, die Bodennebeltaste drückt und alles etwas größer erscheinen lässt als es in der Tat ist. 

 

Die wahre Intuition hat mich die liebsten Menschen aus der Umgebung anrufen lassen, den gesammelten Feenstaub verschießen lassen und dann die kritischen Stimmen eingefangen. Das schmeckte erstmal gar nicht, hat das Ego verletzt und miese Laune gemacht....und dann dafür gesorgt, mich selbst zu hinterfragen. Und eben bei diesem Hineinhören habe ich feststellen dürfen, dass mein Bauchgefühl in einer Abwehrhaltung war und mich liebevoll vor einem mega Griff in die Geldtoilette bewahren wollte. 

Dafür habe ich aber Zeit gebraucht, denn das Reinspüren in das Bauchgefühl ist am Anfang - wie so vieles - Training und Geduldsarbeit. Vor allem, wenn man es möglicherweise schon so lange nicht mehr getan hat. Aber wenn man dann gut hingehört hat und sich dann noch einen Moment Zeit nimmt, all das zu erspüren, dann wird man feststellen, dass es sich RICHTIG & STIMMIG anfühlt. Vom Scheitel bis zur Sohle.

 

Deshalb kann ich allen "Verkopften" oder "Emojis" nur den Rat geben: nimm Dir die Zeit, die Pieps-Stimme der Intuition zu hören und sie langsam mit Training immer lauter werden zu lassen. Dein Bauchgefühl sagt Dir immer das Richtige, denn im Grunde ist sie Du.

 

Cornelia Kühbauch

 

Bild von mohamed Hassan auf Pixabay 

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